Junge Liberale: Neuer Vorstand auf dem 68. Bundeskongress gewählt

Vom 3. bis 5. Mai sind die Jungen Liberalen, Jugendorganisation der Freien Demokraten, in Bielefeld für ihren 68. Bundeskongress zusammengekommen. Unter dem Motto “Unsere Wahl: Europa!” versammelten sich über 500 Junge Liberale, um einen neuen Bundesvorstand zu wählen. Als Vorsitzende im Amt bestätigt wurde dabei die 30-jährige Franziska Brandmann, die mit 89% gewählt wurde und das Amt bereits seit 2021 ausübt. In ihrer Rede gab Brandmann sich kämpferisch und schicke deutliche Worte unter anderem an den Bundesarbeitsminister, der die Forderung der Jungen Liberalen, eine Aktienrente mit der Einzahlung individueller Beiträge von Arbeitnehmern einzuführen, mit “Um Gottes Willen” zurückgewiesen hatte: “Aus der Wiege des Säkularismus, dem Bundeskongress der Jungen Liberalen, ein Gruß an Sie, Herr Heil: Unser Gottvertrauen ist größer als unser Vertrauen in Ihre Rentenpolitik!”.

Der Vorstand wird komplettiert durch Brandmanns Stellvertreter Paavo Czwikla (Presse, Münster), Maximilian Reiter (Programmatik, Berlin) und Jelger Tosch (Organisation, Göttingen) sowie den Schatzmeister Constantin Borges (Moers). Als Beisitzer wurden gewählt: Mats-Ole Maretzke (Wolfsburg, International Officer), Simon Roloff (München), Isabelle Bach (Montabaur), Daniel Böhler (Ennepetal), Niklas Wagner (Greifswald) und Paul Thies (Tübingen).

Mit ihrem Kongress läuteten die Jungen Liberalen die heiße Phase des Europawahlkampfs ein. Ihr Spitzenkandidat Phil Hackemann, der zusammen mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann als Spitzenkandidatin der FDP ins Europäische Parlament einziehen will, sprach eindringlich zu den Delegierten: „Europa ist in Gefahr: Es wird bedroht von außen und von innen. Daher müssen wir das europäische Projekt und damit all seine Errungenschaften – Frieden und Wohlstand – verteidigen. Wir wollen aber auch kein bloßes ‚Weiter so’. Wir stehen für ein Europa, das wieder eine klare Vision hat. Ein Europa der Freiheit, das Chancen schafft, Sicherheit garantiert und bei den großen Herausforderungen handlungsfähig ist.“

Das Wochenende stand neben den Wahlen im Zeichen inhaltlicher Beratungen. Neben einem Wahlaufruf zur Europawahl beschlossen die Jungen Liberalen einen Antrag zum Konflikt zwischen Israel und Iran und solidarisierten sich klar mit dem jüdischen Staat. Auch die Demonstration in Hamburg für ein Kalifat verurteilten die Jungen Liberalen scharf. In einem weiteren Antrag wurde eine Kodifizierung und Einschränkung des Streikrechts beschlossen, um Exzesse wie die des GDL-Führers Claus Weselsky zukünftig insbesondere im Bereich kritischer Infrastruktur zu verhindern. Zudem sprechen die Jungen Liberalen sich nun dafür aus, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch im Grundgesetz zu verankern.